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Traumhaft
- oder auch: unbewusste sehnsucht -

Ein Mann hält sie in den Armen, er streichelt ihr sanft über den Rücken. Sie ist zu keinen Gedanken fähig, gibt sich nur den Berührungen der Hände hin. Sie stehen auf einer Wiese voller blühenden Blumen, die einen betörenden Duftverbreiten. Zwei Pferde grasen ein Stück weiter. Das eine ist eine Stute, ein weißes stolzes Tier, das andere ein tiefschwarzer Hengst. Sie stecken verliebt ihre Köpfe zusammen und reiben zärtlich ihre Nüstern aneinander.

Der Mann nimmt die Frau auf die Arme, als wäre sie nicht schwerer als eine Feder und legt sie behutsam auf eine weiche, weiße Decke. Sie hat das Gefühl zu schweben, sie fühlt sich so frei, so vollkommen glücklich und zufrieden. Er legt sich neben sie und streichelt sanft ihre Haare. Der Mann nimmt die Frau auf die Arme, als wäre sie nicht schwerer als eine Feder und legt sie behutsam auf eine weiche, weiße Decke. Sie hat das Gefühl zu schweben, sie fühlt sich so frei, so vollkommen glücklich und zufrieden. Er legt sich neben sie und streichelt sanft ihre Haare.
Der Träger ihres Kleides ist zur Seite gerutscht und der Mann streift auch den anderen von ihrer Schulter. Sein Blick ist voller Leidenschaft, lässt die Frau erschauern. Ihr ganzer Körper verlangt nach seiner Zärtlichkeit, nach seinen Berührungen. Erwartungsvoll schließt sie die Augen und bietet ihn ihren Mund dar. Ganz sanft, fast wie die Schwingen eines Schmetterlings streifen sich ihre Lippen. Ein Schauer läuft ihren Rücken runter, breitet sich in ihrem Innern aus. Ihre Körper reiben sich aneinander. Immer leidenschaftlicher berühren sich ihre Lippen, können nicht voreinander lassen. Sie spürt seine Hände überall, kann kaum noch atmen. Er hat ihr das Kleid geöffnet, sie hat es nicht einmal gemerkt.
Sie kann sein Herz schlagen hören, es schlägt im gleichen Rhythmus wie ihr's. Sie öffnet die Augen, will ihn sehen, will in seinen Augen lesen, ob es ihm genauso ergeht wie ihr. Sein Blick ist verschleiert, genau wie ihrer. Sie hat das Gefühl zu vergehen, will ihn überall berühren, spüren. Ungeduldig versucht sie sein Hemd zu öffnen, sie hört Stoff reißen, doch es spielt keine Rolle, sie will nur seine Haut mit ihrer bedecken. Seine Hand hat sich einen Weg zum Hügel ihrer Weiblichkeit gesucht. Ein Strudel hält sie gefangen, reißt sie mit sich. Sie windet sich unter ihm, hebt sich ihm entgegen, doch er gibt ihr nicht das, wonach sie verlangt, wonach ihr Körper verlangt. Er zieht seine Hand zurück, umfasst spielerisch ihre Brust. Ihr ganzer Körper zittert, ihre Lippen beben, wollen liebkost werden. Ihre Hände graben sich in seine Haare, ziehen seinen Kopf zu sich hinunter.

Alles hat die Bedeutung verloren, für sie zählt nur noch die Erfüllung ihres Verlangens.
Doch er kommt ihr nicht entgegen, reizt ihren Körper nur immer weiter, peitscht ihr Inneres immer mehr auf. Sie hat vergessen wie sie heißt, hat vergessen, wer sie ist, sie glaubt zu sterben, weiß nicht, was er mit ihr macht. Wellen der Lust tragen sie höher und höher, sie scheint zu schweben. Doch sie kommt nicht zur Ruhe, seine Hände beginnen sie von neuem zu reizen. Sie schreit, will ihn in sich spüren, doch er will keine Erfüllung finden, will nur sehen und fühlen, wie sie immer und immer wieder durch ihn Erfüllung erlangt. Er will ihr alles geben, doch für sich selber nichts nehmen.

Schweißgebadet öffnet die Frau ihre Augen. Verwirrt schüttelt sie ihren Kopf, um sie herum ist alles dunkel, alles kalt. Sie ist alleine.
Es war nur ein Traum, ein sehr intensiver Traum, doch leider eben nur ein Traum.

© Morgan MacAilis